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Digitale Editionswerkstatt

Typ Seminar
Semester SS 2015
Umfang 2 SWS
Zielgruppe BA (Komb) Germanistik
Termin Dienstag, 15:45 - 17:15 Uhr
Mittwoch, 14:00 - 15:30 Uhr
Hinweis Die Veranstaltung wird an zwei Terminen angeboten.
Ort
M17.72 (KII) (Dienstag)
M17.23 (KII) (Mittwoch)
Dozenten Prof. Gabriel Viehhauser
Anmeldung Über LSF
LSF-Nummer 181514/181515
Vorkenntnisse Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.
Literatur
  • Michael Stolz: Wolframs ›Parzival‹ als unfester Text. Möglichkeiten einer überlieferungsgeschichtlichen Ausgabe im Spannungsfeld traditioneller Textkritik und elektronischer Darstellung, in: Wolfram von Eschenbach - Bilanzen und Perspektiven. Eichstätter Kolloquium 2000, hg. von Wolfgang Haubrichs, Eckart C. Lutz, Klaus Ridder, Berlin 2002, S. 294-321.
  • Michael Stolz: Vernetzte Varianz. Mittelalterliche Schriftlichkeit im digitalen Medium, in: „System ohne General“. Schreibszenen im digitalen Zeitalter, hg. von Davide Giuriato, Martin Stingelin, Sandro Zanetti, München 2006, S. 217-244.
  • Michael Stolz: Intermediales Edieren am Beispiel des ›Parzival‹-Projekts, in: Wege zum Text. Beiträge des Grazer Kolloquiums über die Verfügbarkeit mediävistischer Editionen im 21. Jahrhundert (17.-19. September 2008), hg. von Wernfried Hofmeister, Andrea Hofmeister-Winter, Tübingen 2009, S. 213-228.
Voraussetzungen -
Beschreibung Seminare (zur Auswahl) Prof. Dr. Gabriel Viehhauser Digitale Editionswerkstatt. Eine Einführung in das digitale Edieren anhand von Praxisbeispielen aus der germanistischen Mediävistik, Kurs A Digitale Editionsformen eignen sich besonders gut für die Erschließung von mittelalterlichen Texten, da diese durch ein hohes Maß an Unfestigkeit und Varianz in der Überlieferung geprägt sind: Zum einem sind die Texte zumeist nicht in einer Originalhandschrift des Autors, sondern nur in Kopien späterer Schreiber erhalten, zum anderen dürften viele Texte bereits von Anfang an in unterschiedlichen Fassungen vorgelegen haben, was möglicherweise auf die mittelalterliche Vortragspraxis und die Notwendigkeit zur Anpassung der Texte an unterschiedliche Gebrauchssituationen zurückzuführen ist. Anstatt nun diese überlieferungsgeschichtliche Vielfalt notgedrungen auf einen Ausgabentext reduzieren zu müssen, wie dies bei konventionellen Editionen in Buchform der Fall ist, bietet die digitale Darstellung die Möglichkeit, unterschiedliche Textfassungen zu berücksichtigen und so die Überlieferung in ihrer gesamten Breite zu präsentieren. Im angebotenen Kurs sollen die Arbeitsabläufe, die zur Erstellung einer solchen digitalen Edition nötig sind, praxisnah anhand eines konkreten Editionsprojekts aus der Mediävistik, der digitalen Ausgabe von Wolframs von Eschenbach Parzival, vorgestellt werden. Die Teilnehmer_Innen erhalten dabei die Möglichkeit, einen Abschnitt aus der Edition selbstständig zu erarbeiten und die einzelnen Arbeitsschritte unter Anleitung nachzuvollziehen, von der annotierten Transkription der Handschrift über die Kollation der Textfassungen bis zur Erschließung und Darstellung der Texte in Online-Datenbanken. Dabei werden technische Konzepte wie XML, TEI, HTML, CSS und SQL ebenso zur Sprache kommen wie die grundsätzlichen Möglichkeiten wissenschaftlichen Edierens zwischen Lesetext und Handschriftennähe. Zur methodischen Reflexion und Vertiefung des Vorgehens sollen zudem editionswissenschaftliche Forschungsaufsätze besprochen werden, die sich mit den Grundzügen mediävistischer und digitaler Editorik befassen. Aufgrund der Praxisausrichtung des Kurses werden die Teilnehmer_Innen gebeten, einen eigenen Laptop in die Sitzungen mitzubringen, sofern dies möglich ist.