Rom digital: klassische Reiseberichte, interpretiert mit Hilfe ganz unklassischer Netzwerkanalyse-Methoden
Typ | Übung |
Semester | WS 2015/16 |
Rhythmus | jedes 2. Semester |
Umfang | 2 SWS |
Zielgruppe |
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Termin | Freitag, 16.10.2015 -- 11:30 - 13:00 Uhr Freitag, 20.11.2015 -- 09:45 - 13:00 Uhr Samstag, 21.11.2015 -- 09:45 - 13:00 Uhr Samstag, 05.12.2015 -- 09:45 - 13:00 Uhr Montag, 07.12.2015 -- 09:45 - 13:00 Uhr Freitag, 15.01.2016 -- 09:45 - 13:00 Uhr Samstag, 16.01.2016 -- 09:45 - 13:00 Uhr |
Ort |
Freitag, 16.10.2015 - M17.16 (Stadtmitte, KII)
Freitag, 20.11.2015 - M11.01 (Stadtmitte, KII) Samstag, 21.11.2015 - M11.01 (Stadtmitte, KII) Samstag, 05.12.2015 - M17.81 (Stadtmitte, KII) Montag, 07.12.2015 - ? Freitag, 15.01.2016 - Seidenstr. 36 CIP-Pool Samstag, 16.01.2016 - Seidenstr. 36 CIP-Pool |
Dozenten | Carolin Hahn |
Anmeldung | Über LSF |
LSF-Nummer | 182150017 |
Vorkenntnisse | Vorkenntnisse im Bereich der DH werden nicht verlangt, das Seminar soll ausdrücklich eine Hinführung sein und zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung anregen. |
Literatur |
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Voraussetzungen | - |
Beschreibung | Johann Caspar, Johann Wolfgang, August. Drei Generationen Goethe, dreimal Rom: Wenn etwas eine ‚sonderbare Familientradition‘ genannt werden kann, dann wohl die Reisen der Goethes nach Italien. Alle drei Männer verfassen einen Bericht bzw. Notizen ihrer Erlebnisse und orientieren sich an dem jeweiligen Vater. Alle drei beschreiben ihre Reise jedoch etwas anders: Johann Caspar Goethe, Berichterstatter in der Tradition aufgeklärter Wiss- und Sammelbegierde. Johann Wolfgang, die italienische Kunst und Natur aufsaugend. August Goethe, die Faszination für Ruinen mit seinem Vater teilend, trinksüchtig und in Rom seinen Tod findend. Folgende Reiseberichte wollen wir daher etwas genauer unter die Lupe nehmen: die „Reise durch Italien im Jahre 1740. Viaggio per l’Italia“ (dtv) von J. C. Goethe, die „Italienische Reise (1816/17)“ (Hamburger Ausgabe/ zeno.org/ dtv) von J. W. v. Goethe und „Auf einer Reise nach Süden (1830)“ (dtv) von A. v. Goethe. Ausgangspunkt unserer Betrachtung werden gattungsgeschichtliche Aspekte sein: Was ist eigentlich ein Reisebericht? Was zeichnet ihn aus? Handelt es sich um einen faktualen oder fiktionalen Text? Weiterhin werden wir uns den drei Berichten zuwenden und sie als Zeugnisse literaturhistorischer Entwicklung entdecken. Spannend wird daher sein, inhaltliche und stilistische Verbindungslinien zu ziehen - Konvergenzen, welche die Zeit zu überdauern scheinen: Dies können beispielsweise Schreibweisen sein sowie Kontaktpersonen oder besuchte Orte. Spannend sind jedoch auch die kleinen Verschiebungen und Rebellionen: Wie verändert sich der jeweilige Reisehabitus, wie unterscheiden sich Schreibstile, Themen, Ziele etc.? All diese Punkte werden wir mit klassischen hermeneutischen Methoden angehen, aber auch mit Instrumenten der Digital Humanities (DH). Ihnen wollen wir uns im letzten Drittel des Seminars zuwenden und sehen, was so alles möglich ist: Gerade hinsichtlich der Kontaktpersonen oder Reiserouten lassen sich mit Methoden der Netzwerkanalyse Thesen stützen bzw. veranschaulichen. Strukturen können ausgelesen und Hypothesen generiert werden. |