Die digitale Ausstellung Maschinentheater – Pierre Corneilles Andromède und seine historischen Bühneneffekte – wurde großzügig durch das Internationale Zentrum für Kultur und Technikforschung, IZKT, an der Universität Stuttgart, im Rahmen des Frankreichschwerpunkts gefördert, der durch die Robert Bosch Stiftung getragen wurde. Das Projekt wurde von 2018 bis 2020 durchgeführt. Die Finalisierung erfolgte im Rahmen des SRF Reproducing Realities ab 2023. Den Institutionen sowie namentlich Stefan Bayer, Beate Lang, Fabian Mauch, Felicitas Mössner und Alisa Winkens sei an dieser Stelle herzlich für ihr großartiges Engagement und fabelhafte Zusammenarbeit gedankt.

Die digitale Ausstellung zeigt in fünf Abschnitten – ZeitRaumKörperHandlungWirkung – die essentiellen Dimensionen des Theaters. Diese können von Besuchern der digitalen Ausstellung chronologisch oder nach eigenen Wünschen, insgesamt oder selektiv, angesehen, gelesen und erlebt werden. Jedes Element dient als theatraler Baustein sowohl dazu, Einblicke in das Theater der gewählten Epoche zu geben, als auch die Spezifik des Maschinenstücks Andromède von Pierre Corneille aufzuzeigen. Dabei präsentiert jeder einzelne Abschnitt Text-, Bild- und Animationselemente, die – darauf legen wir Wert – nur diejenigen Bewegungen zeigen, die auch historisch realisierbar waren. Im letzten Abschnitt ‚Wirkung‘ werden am Ende der digitalen Ausstellung – einem Inhaltsverzeichnis gleich – die verschiedenen Gliederungspunkte summarisch dargestellt, um auch eine systematische Durchsicht zu bieten.

Zeit

Zeit

Historie und die Bedeutung der Zeit für das Maschinentheater Pierre Corneilles

Die französische Klassik möchte mit dem Maschinentheater Realitätsnähe erzeugen: Deshalb wird die Einheit der Zeit als erstes fokussiert. Zu ihr gehört etwa die Illusion einer 24-stündigen Dauer der dargestellten Handlung. Corneilles Andromède zeigt als erfolgreiches Experiment, wie diese im Zusammenspiel der Künste realisiert wurde. weiter >

Raum

Raum

Maschinentechnik: Grund der Bewegung im Theaterraum

Der Raum des Theaters wird im 17. Jahrhundert in Frankreich neu definiert: Maschinen ermöglichen Bewegungen, und diese vermessen die Bühne in allen Richtungen. Der Raum wird zur Herausforderung. Die Theateringenieure nutzen dies für außerordentliche Überraschungseffekte. Gezielte Musikbegleitung verstärkt die Wirkung zusätzlich. So setzt auch Corneille auf Musik als Illusionsmittel. weiter >

Körper

Körper

Magie der Technik: Theatermaschine und bewegte Körper

Theatermaschinen werden seit der italienischen Renaissance im Drama eingesetzt, um Körper zu bewegen und um Zeit- und Raumillusionen zu gestalten. Das Publikum soll emotional am Geschehen teilhaben. Kunst und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, damit etwa Körper auf Wolken durch die Luft segeln. weiter >

Handlung

Handlung

Animierter Mythos und Corneilles strategische Änderungen

Perseus ist ein außergewöhnlicher Held: Er ermöglicht es, seine eigene Version des Mythos zu erzählen und zugleich ein Statement für das Theater zu formulieren. Der Herrschaftsanspruch des Perseus ist zugleich ein Machtzeichen des Corneilleschen Theaters. weiter >

Wirkung

Wirkung

Erstaunliche Effekte für die Zuschauenden

Das Publikum von Corneilles Andromède waren la cour et la ville, also der Hof von Ludwig XIV. und die Pariser Bürger. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um die Zuschauenden über Wunderbares und Göttliches staunen zu lassen, um sie vom dargestellten wunderbaren Geschehen zu überzeugen. weiter >