Was Sie erwartet
„Digital Humanities“– ein Begriff, der in akademischen Kreisen längst kein Fremdwort mehr ist. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem facettenreichen Forschungsbereich? Was machen Wissenschaftler*innen und was kann man mit einem solchen Studium anfangen?
Die Ringvorlesung „Trends der Digital Humanities“, die kooperativ von den Universitäten Stuttgart und Regensburg organisiert wird, bietet Ihnen die Gelegenheit, hinter die Kulissen dieses spannenden und sich ständig weiterentwickelnden Feldes zu blicken. Finden Sie heraus, was Forschende an Universitäten mit den Digital Humanities anfangen. Wir klären was sich unter anderem unter ‚Computational Literary Studies‘, ‚Digital History‘ ‚Distant Gaming‘ oder ‚Distant Reading‘ verbirgt!
Ein Highlight der Ringvorlesung sind die Vorstellungen studentischer Projekte, mit denen Studierende der DH in Stuttgart und Regensburg sich derzeit beschäftigen. Die Ringvorlesung wird hybrid durchgeführt und die Gastvorträge werden für Externe geöffnet sein (eine Anmeldung ist nicht nötig, um Missbrauch zu vermeiden bitten wir jedoch darum, Zoom mit Klarnamen zu benutzen).
Was Sie erwartet:
10.4.2024
Eröffnung und Begrüßung
17.4.2024
Digital Gender Studies
(Jun.-Prof. Dr. Mareike Schumacher, Universität Stuttgart)
24.4.2024
Vorstellung von Master-Projekten
(Studierende der Digital Humanities, Universität Regensburg)
8.5.2024
Computational Environmental Humanities
Die Environmental Humanities sind ein stark interdisziplinäres Feld, das sich mit der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt beschäftigt. Im Kern steht dabei die Frage, wie sozio-kulturelle, historische, philosophische und ästhetische Faktoren unsere Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt beeinflussen. Im Vortrag soll ausgelotet werden, welches Potenzial aktuelle Methoden der Computational Humanities haben, um neuartige Fragestellungen in den Environmental Humanities zu untersuchen. Anhand konkreter Beispiele werden diese Potenziale diskutiert und die Grenzen und Möglichkeiten eines neuen Forschungsfeldes namens "Computational Environmental Humanities" aufgezeigt.
(Prof. Dr. Manuel Burghardt, Universität Leipzig)
15.5.2024 Achtung! Wir starten an diesem Termin erst um 18 Uhr!
Game Studies und DH: eine Einführung
Der Vortrag widmet sich den vielfältigen Überschneidungsbereichen zwischen Spiel-, Text-, Medien- und digitalen Geisteswissenschaften. Er beschäftigt sich mit Fragen des Spiels und Spielens in digitalen Medien sowie mit für die Textanalyse zentralen Fragen der Versionierung, Multimodalität, Prozeduralität, Variabilität und Multilinearität. Anhand ausgewählter Fallbeispiele im Bereich Videospielkorpora werden Fragestellungen zu Textualität und Sprache im und ums Videospiel, zur Entwicklung von Ortho- und Paragame-Korpora und speziell zur Anwendbarkeit quantitativ-qualititativer Analysemethoden auf kritische Genderfragen in den Digital Humanities erörtert.
(Prof. Dr. Astrid Ensslin, Universität Regensburg)
29.5.2024
Digital Humanities Theorien
Der Vortrag untersucht die Rolle und Entwicklung der Theoriebildung in den Digital Humanities. Dabei werden aktuelle Diskussionen und Kontroversen zur Theoriebildung in den Digital Humanities beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse unterschiedlicher Verwendungskontexte des Theoriebegriffs, die sowohl aus den Geisteswissenschaften als auch aus der Informatik, Computerlinguistik und Statistik stammen. Anhand von Fallbeispielen wird das Zusammenspiel unterschiedlicher Theoriekonzepte in konkreten Forschungssettings diskutiert. Wie passen eigentlich Matrizenaddition und hermeneutisches Verstehen zusammen? Welche epistemischen Prämissen gehen mit dem Satz von Bayes einher? Und wie materialisieren sich theoretische Annahmen in Software und Code? Der Vortrag lädt nicht nur dazu ein, über Theoriebildung in den DH nachzudenken, sondern auch unsere Vorstellung einer partizipativen und kollaborativen Theoriearbeit neu zu imaginieren.
(Jun.-Prof. Dr. Rabea Kleymann, Universität Chemnitz)
5.6.2024
Digitale Filmanalyse
Abstract: Die Entwicklung von Werkzeugen für die computergestützte Analyse audiovisueller Inhalte nimmt seit einigen Jahren zu und beeinflusst damit auch die Methoden und Untersuchungsgegenstände der Filmwissenschaft. Die Vorlesung Digitale Filmanalyse: Geschichte, Methoden und Trends gibt Einblicke in die historische Entwicklung der (digitalen) Film- und Videoanalyse, erprobte Ansätze und aktuelle Trends. Anhand des konkreten Beispiels der Analyse von Farbe im Film wird erläutert, wie man sich derartig komplexen ästhetischen Erscheinungen mit computationellen Verfahren auf qualitative und quantitative Weise annähern kann.
(Prof. Dr. Josephine Diecke, Universität Zürich)
12.6.2024
Potentiale digitaler Methoden für die Geschichtswissenschaften
Digitale Methoden werden (langsam) zunehmend auch von Historiker*innen angewendet. Im Vortrag werden eine Reihe von Methoden anhand von konkreten Beispielen vorgestellt, u.a. Netzwerkanalyse, Geo-Visualisierung und Topic modelling.
(Prof. Dr. Mark Spoerer, Universität Regensburg)
19.6.2024
Soundscapes in Literatur digital untersuchen
(Svenja Guhr, Technische Universiät Darmstadt)
3.7.2024
Digitalisate des Armeepferdeparks 551 – Eine Kollaboration zwischen dem Kreisarchiv Esslingen und den Digital Humanities an der Universität Stuttgart
Das Forschungsprojekt "Digitalisate des Armeepferdeparks 551" im Rahmen des Master-Studiengangs Digital Humanities beschäftigt sich mit der Digitalisierung von privatem Bildmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Ziel ist, diese Quellen besser zugänglich zu machen. Das Projekt betont die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Archiv und Universität. Zwei private Quellensammlungen wurden durchgesehen, in Datenbanken strukturiert und mit TEI kodiert. Eine HTML-Galerie ermöglicht die benutzerfreundliche Präsentation der Bilder. Die extrahierten Orte wurden in eine KML-Datei umgewandelt, um eine Geovisualisierung der Route des Armeepferdeparks zu ermöglichen. Das Poster des Projekts visualisiert den Prozess und zeigt angewandte Methoden und Ergebnisse auf. Es hebt die Herausforderungen und Lösungen bei der Digitalisierung dieser privaten Quellen hervor.
(Larissa Fritz, Universität Stuttgart)
10.7.2024
Inventing Colombia: a view from the Orinoco
Abstract: Inventar Colombia: una mirada desde el Orinoco is a digital research project that seeks to reconstruct aspects of the geographic imagination, forms of relationship with nature, and its resources, of at least fifteen indigenous groups that inhabited the Orinoco region between the fifteenth and eighteenth centuries. Responding to the limits to what we can know in the archive about how various indigenous groups inhabited and conceived the territory, we carried out a process of curation and extraction of geospatial data from historical and archaeological sources. We identified some patterns of territorial occupation and exchange networks of the multiplicity of indigenous communities that inhabited the Orinoco region. From iterations for the construction of maps with QGIS and typical GIS conventions, we explored other forms of visualization and narrative construction to deploy the arguments of the research on the web. We proposed a CSM-free web interface developed with JavaScript and open-source libraries and developed a set of cartographic narratives.
https://inventarcolombia.uniandes.edu.co/
(Prof. Dr. Maria José Afanador, Universidad de los Andes, Columbia)
17.7.2024
Netzwerkanalyse theoretischer Referenzen in Bundestagsreden
(MA Projekt, Universität Stuttgart)
Kinder, Küche, Karriere? Die Rolle der Frau im deutschsprachigen Heftroman
(MA Projekt, Universität Stuttgart)
Das Wichtigste im Überblick
Wann: ab 10.04.2024 bis 17.07.2024 immer mittwochs um 17:30 Uhr
Wo: zur Veranstaltung via ZOOM gelangen Sie hier oder kommen Sie persönlich vorbei: Kepler 17 (K2) - M 17.72.