Rückblick: DHd 2025 an der Universität Bielefeld

12. März 2025 / Hanna Weimann

Vom 3. bis 7. März 2025 fand an der Universität Bielefeld die DHd 2025 unter dem Titel Under Construction statt. Die Konferenz des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e. V. widmete sich nicht nur aktuellen Entwicklungen in den Digital Humanities, sondern auch den Herausforderungen, mit denen Wissenschaft und Gesellschaft in Zeiten von KI, Klimakrise und gesellschaftlichem Wandel konfrontiert sind. In Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden wurden neue Methoden reflektiert, Theorien hinterfragt und Perspektiven für die Zukunft der Digital Humanities aufgezeigt.

DHd 2025: Under Construction. Geisteswissenschaften und Data Humanities

Bild der Tagungseröffnung: DHd 2025: Under Construction. Geisteswissenschaften und Data Humanities.
Bild der Tagungseröffnung: DHd 2025: Under Construction. Geisteswissenschaften und Data Humanities.

Vom 03. bis 07. März 2025 fand an der Universität Bielefeld die Konferenz des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e. V. unter dem Titel DHd 2025 Under Construction statt.

An den ersten zwei Tagen der DHd 2025 wurden Workshops zu unterschiedlichen Werkzeugen und Methoden abgehalten. Teils zielten diese auf Wissensvermittlung ab, in anderen Fällen konnte man aktiv Inhalte zur Entwicklung neuer Methoden beisteuern. So wurden im Workshop Quellcodekritik aus der Ferne (Leitung: M.A. Adrian Demleitner, Universität Bern) zunächst die Prämissen eines Distant Readings von Programmcode vorgestellt und diskutiert. Anschließend erarbeiteten die Teilnehmenden in Praxisbeispielen mögliche Ansätze, Fragestellungen und Vorgehensweisen.

Am Dienstagabend erfolgte die offizielle Eröffnung der Konferenz mit Grußworten von u.a. Prof. Dr. Berenike Hermann (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Nils Reiter (Universität Stuttgart), sowie Prof. Dr. Evelyn Gius (TU Darmstadt) und Prof. Dr. Christof Schöch (Universität Trier). Die anschließende Keynote von Dr. Mark Dingemanse (Radboud University) verdeutlichte die Kluft zwischen empfundener Leistung von „Künstlicher Intelligenz“ und ihrer Kosten für Klima, Ressourcen und Menschen(rechte). Mit der von ihm mitentwickelten Plattform European Open Source AI Index bietet Dr. Mark Dingemanse einen Ausgangspunkt für Forschende, die dennoch „Künstliche Intelligenz“ nutzen möchten.

Als thematischer Aufhänger für die Vorträge und Panels der DHd 2025 Under Construction dienten Baumaßnahmen nicht nur an der Universität und Hochschule Bielefeld, sondern auch innerhalb der Wissenschaft: in Zeiten von „Künstlicher Intelligenz“, Krieg, Klimakrise und erstarkender Rechtsbewegungen ist es wichtiger denn je, die eigenen Daten, Methoden und Theorien kritisch zu hinterfragen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu evaluieren.

In diesem Kontext überrascht es nicht, dass in mehreren Beiträgen die Stellung der Digital Humanities innerhalb der Wissenschaften sowie die Bedeutung der Public Humanities für die Verbreitung von akademischem Wissen hervorgehoben wurden. Ebenfalls angeregt wurde die Entwicklung und Etablierung gesellschaftskritischer Theorien, beispielsweise für die fluide Repräsentation von Gender in literarischen Texten als Grundlage für einen öffentlichkeits- und insbesondere auch politikfähigen Diskurs.

Nach drei Tagen intensiven Inputs schloss die DHd 2025 Under Construction mit einer Keynote von Dr. Mareike König (Deutsches Historisches Institut in Paris) zu den positiven und produktiven Aspekten von „Unfertigkeit“: Eine Erinnerung daran, dass digitale Forschungsprozesse iterativ sind und sich häufig in einem konstanten Entwicklungszustand befinden.

Aufgepasst, Studierende! Wenn Sie nächstes Jahr auch zur DHd-Konferenz möchtet: Es werden immer Reisestipendien für Studierende ausgeschrieben, um Personen am Anfang ihrer akademischen Karriere ebenfalls eine Teilnahme zu ermöglichen.

Zum Seitenanfang