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Keplerstr. 17
70174 Stuttgart
Deutschland
Raum: 3.035
Sprechstunde
Nach Vereinbarung per Mail.
- WS 2023/2024: Seminar Französische Literaturwissenschaft: Molière und die Künste
- SoSe 2024: Workshop Wissenschaftliches Arbeiten
- WS 2024/2025: Seminar Französische Literaturwissenschaft: Bühnen im 17. Jahrhundert
- 2024-2025: Projekt VERS.AI.LLES-Talents
- SoSe 2025: Propädeutikum
- SoSe 2025: Übung zur französischen Literaturgeschichte
- WS 2025/2026: Übung zur Einführung in die französische Literaturwissenschaft
Poetik des Plaisir. Die Variation der Bühnenkünste im Theater von Molière
Kurz nach Molières Tod formulierte Donneau de Visé in einem Nachruf, dass dieser durch seine Mischung verschiedener Künste auf der Bühne eine neuartige Unterhaltungsform gefunden habe. Diese bezeichnet er als Plaisir. Donneau de Visés Hypothese folgend wird nun erstmals das Verhältnis zwischen Molières innovativer Variation der Bühnenkünste und dem damit verbundenen Plaisir systematisch untersucht. Hierfür wird sein Umgang mit der Vielfalt der Bühnenkünste als Grundlage für das Konzept des Plaisir gefasst: Die zentrale These lautet dabei, dass die innovative Variation der Bühnenkünste im Theater von Molière seine spezifische Poetik des Plaisir konstituiert, weil durch diese Variation der Bühnenkünste (1.) Präsenz und Evidenz als Plaisir erzielt werden, die die zentrale Wirkung der Theaterrezeption bilden. Um sowohl das Vergnügen zu bereiten als auch selbiges konzeptuell zu fassen, nutzt Molière (2.) verschiedene Konnotationen des Plaisir-Begriffs in der Theaterproduktion, indem er ihn als Macht-, Gesellschafts-, Ästhetik- und Unterhaltungsnorm modelliert. Da Molières Plaisir durch die Variation der Bühnenkünste sowohl die Rezeption als auch die Produktion seines Theaters bestimmt, begründet er zugleich seine Poetik. Damit wird die Poetik des Plaisir nicht einfach als Infragestellung der Vraisemblance im Sinne eines zentrales Theaterkonzepts bei Molière aufgefasst, sondern als Entwicklung des Plaisir vom Laster der Komödie zu deren Ideal und Apologie, die sich in der Variation der Bühnenkünste begründet und zeigt.
Erschienen:
- Digitale Ausstellung des Projekts VERS.AI.LLES-Talents: https://www.ilw.uni-stuttgart.de/abteilungen/romanische-literaturen/forschung/projekte-in-der-lehre/vers.ai.lles-talents/digitale-ausstellung/ (25.07.2025).
- „Informationslücken im Theatertext. Interpolation und Simulation als Lösungsansätze am Beispiel von Molières Psyché“, in: Comparatio 15/1 (2023), S. 131-140.
- Digitale Theater-Rekonstruktion der Salle des Machines im Théâtre des Tuileries (Zusammenarbeit mit dem ISW, Universität Stuttgart): https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/meldungen/Digitale-Rekonstruktion-eines-Sonnenkoenig-Theaters/ (21.04.2023).
- „Les connotations éthiques de l’esthétique de la machine. Psyché de Molière“, in: Marine Roussillon, Kirsten Dickhaut (Hg.): Scènes de machines. Effets et pouvoirs (=Littératures Classiques 105/2 (2021)). Toulouse: Presses Universitaires du Midi 2021, S. 135-146.
Im Druck:
- „Perspektive und Emergenz. Voraussetzungen und Konsequenzen der Aufführung von Molières Psyché (1671) in der Salle des Machines“, in: Markus A. Castor, Valérie Kobi, Julia Kloss-Weber (Hg.): Vom Ort zum Raum der Bilder in der französischen Kunst vom 17. bis 19. Jahrhundert/Émergence. Du lieu à l’espace des images dans l’art français du XVIIe au XIXe siècle. Lausanne: L’Atelier/Peter Lang (voraussichtlich 2025).
- „Illusionierung und Täuschung des Zuschauers im Maschinentheater. Zur Wahrnehmungslenkung in Molières Psyché“, in: Kirsten Dickhaut, Andreas Kaminski, Michael Resch (Hg.): Nachahmung, Anpassung, Täuschung. Berlin: Springer Nature (voraussichtlich 2025).
- „Präsenz bei virtuellen Rekonstruktionen? Historische Theater Frankreichs und ihre 3D-Modellierungen“, in: Kirsten Dickhaut, Sonja Utz, Sofina Dembruk, Carolin Lehmann (Hg.): Präsenz gestalten. Interdisziplinäre Positionen. Stuttgart: Metzler (voraussichtlich 2026).
- „Paraître pour être? Kostüm(ierung) der Médecins in Molières Le Malade imaginaire“, in: Loredana Columbo, Selina Seibel (Hg.): Kostüm(ierung) und Rolle. Von der Metamorphose zum Crossdressing. Stuttgart: Metzler (voraussichtlich 2026).
- 2025/02/12: „Präsenz bei virtuellen Rekonstruktionen? Historische Theaterpräsenz und Präsenz des Raumes bei 3D-Modellierungen von französischen Theaterräumen“. Tagung: Präsenz gestalten. Interdisziplinäre Positionen, 11.-13.02.2025, Universität Stuttgart.
- 2024/03/23: „Paraître pour être? Kostüm(ierung) der Médecins in Molières Le Malade imaginaire“. Tagung: Kostüm(ierung) und Rolle: von der Metamorphose zum Crossdressing, 23.04.2024, Universität Stuttgart.
- 2023/03/14: „Techniken der Theater-Reproduktion. Zwischen Theatertext und CAD-Modell“. Workshop: Kulturtechniken der Schnittstellen: von Fiktionalisierung bis Nachahmung, 14.03.2023, Universität Stuttgart.
- 2022/12/09: „Theaterproduktion und -reproduktion – zur Emergenz als Denkfigur in Bezug auf Molières Psyché“ (gemeinsam mit Kirsten Dickhaut). Tagung: Émergence. Du lieu à l’espace des images dans l’art français du XVIIe au XIXe siècle, 08.-10.12.2022, Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris.